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40 Jahre ECPGR – Europäische Zusammenarbeit für mehr Vielfalt

Seit 1980 setzt sich das Europäische Kooperationsprogramm für pflanzengenetische Ressourcen (ECPGR) für den Erhalt sowie für die nachhaltige Nutzung der europäischen Kulturpflanzen und ihrer verwandten Wildarten ein. Dabei sollen pflanzengenetische Ressourcen langfristig in Genbanken (ex situ), auf dem Acker (on-farm) und an ihren natürlichen Standorten (in situ) in Europa erhalten werden.

Zum Jubiläum hat ECPGR ein Video veröffentlicht, das die Bedeutung der Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen am Beispiel der Apfelvielfalt verdeutlicht. Marc Lateur, der Nationale ECPGR Koordinator von Belgien, betont, sobald die biologische Vielfalt erst einmal verschwunden ist, bekommt man sie nie wieder zurück. Eine Verarmung des Genpools birgt zusätzlich die Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten, da Pflanzen mit einer kleinen genetischen Basis eine höhere Anfälligkeit aufweisen. Für eine weitere Gewährleistung dieser Apfelvielfalt, ebenso wie all unserer anderen Kulturpflanzen, im Anbau und auf dem Markt, spielt die Erhaltung und Verfügbarkeit von pflanzengenetischen Ressourcen, besonders in Anbetracht der sich ändernden Umweltbedingungen, eine ganz entscheidende Rolle.

Erhaltung der biologischen Vielfalt als geteilte Verantwortung

Kein Land der Welt ist bei der Sicherung und Nutzung der Kulturpflanzenvielfalt autonom. Die internationale Zusammenarbeit auf europäischer und globaler Ebene ist daher unerlässlich, um die Vielfalt der pflanzengenetischen Ressourcen national und global zu sichern, nachhaltig zu nutzen, und dadurch zur Ernährungssicherheit, einer nachhaltigen Landwirtschaft und Anpassung an den Klimawandel beizutragen.

ECPGR ist ein Gemeinschaftsprogramm der meisten europäischen Länder, das die langfristige Erhaltung und die Erleichterung einer verstärkten Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen in Europa zum Ziel hat. Das Programm finanziert sich durch seine Mitgliedsländer, wird von einem Sekretariat koordiniert und arbeitet u.a. über Arbeitsgruppen, die sich auf Kulturpflanzen spezialisieren oder mit allgemeinen Themen zu pflanzengenetischen Ressourcen beschäftigen. Die Arbeitsgruppen bieten die Möglichkeit, sich über Projektideen auszutauschen, potenzielle Finanzierungsmöglichkeiten zu diskutieren und Projektpartnerschaften zu entwickeln. So wurden in den letzten 40 Jahren viele gemeinsame Initiativen durchgeführt, darunter die Festlegung gemeinsamer technischer Standards für die Dokumentation und Erhaltung von pflanzengenetischen Ressourcen, gemeinsame Sammelmissionen, Schulungen und die Entwicklung des Europäischen Internet-Suchkatalogs EURISCO, der Informationen zu mehr als zwei Millionen Proben (sogenannten Akzessionen) von Kulturpflanzen und verwandten Wildarten in Genbank Sammlungen in fast 400 Instituten aus ganz Europa enthält.

ECPGR stellt somit einen essentiellen Baustein dar, um die koordinierte Erhaltung und nachhaltige Nutzung von pflanzengenetischen Ressourcen in Europa voranzubringen.

Weitere Informationen finden Sie hier und auf der Webseite vom ECPGR.