Das zentrale internationale Koordinations- und Verhandlungsgremium für die biologische Vielfalt für Ernährung und Landwirtschaft ist die Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (CGRFA) der Welternährungsorganisation FAO. Im Jahr 1983 für die Koordinierung bei pflanzengenetischen Ressourcen gegründet, ist die Kommission seit 1995 für die genetischen Ressourcen der Nutzpflanzen, Nutztiere, Forstpflanzen, aquatischen genetischen Ressourcen, Mikroorganismen und wirbellosen Tiere zuständig. Wichtige übergreifende Themen sind der Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechter Vorteilsausgleich, Biotechnologie zur Erhaltung und Nutzung der genetischen Ressourcen, Monitoring und Indikatoren sowie ökosystemare Ansätze.
In ihrem mehrjährigen Arbeitsprogramm zur biologischen Vielfalt für Ernährung und Landwirtschaft (MYPOW) hat die CGRFA Ziele und Meilensteine festgelegt. Das BMEL beteiligt sich an der Durchführung des MYPOW mit verschiedenen Projekten.
Die 178 Mitgliedsstaaten der CGRFA treffen sich alle 2 Jahre zur Plenumssitzung, um die weltweiten Aktivitäten zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Biodiversität und genetischer Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft abzustimmen. Gleichzeitig berät die CGRFA andere FAO-Organe zu diesen Fragen und koordiniert sich mit anderen internationalen Gremien für Biodiversität, wie dem Internationalen Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen und dem Übereinkommen über die Biologische Vielfalt.
Die Kommission hat 4 zwischenstaatliche technische Arbeitsgruppen (Intergovernmental technical working group - ITWG)
- zu pflanzengenetischen Ressourcen (ITWG-PGR)
- tiergenetischen Ressourcen (ITWG-AnGR)
- forstgenetischen Ressourcen (ITWG-FGR)
- aquatischen genetischen Ressourcen (ITWG-AqGR)
sowie eine
- Expertengruppe zum Thema Zugang zu genetischen Ressourcen und Vorteilsausgleich (Ad hoc Technical Expert group on Access and Benefit Sharing ABS)
die alternierend zum Plenum alle 2 Jahre zusammenkommen.