Oft unbemerkt, sind sie doch allgegenwärtig – die Mikroorganismen und Invertebraten. Als extrem artenreicher Teil der biologischen Vielfalt spielen sie in Landwirtschaft und Ernährung eine wesentliche Rolle. Sie sind verantwortlich für das Funktionieren der Agrarökosysteme. Bei der Herstellung und Veredlung von Lebensmitteln und Getränken sind sie unentbehrlich.
Mikroorganismen und Invertebraten haben für Landwirtschaft und Ernährung eine große Bedeutung. Sie haben in Agrarökosystemen als Bestäuber, Bodenorganismen oder Schädlingsvertilger wichtige Funktionen. Auch in der Lebensmittelverarbeitung sind sie unersetzlich.
Viele Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten für die Frucht- und Samenbildung angewiesen. Etwa 80 % unserer Nutzpflanzen, vor allem Obst und Gemüse sind abhängig von Bestäubern. Der monetäre Wert der Bestäubung wird in Deutschland auf 1,7 Mrd. € geschätzt.
Wenn vorbeugende Maßnahmen nicht ausreichen und Krankheiten oder Schädlinge in einem Maß auftreten, dass sie wirtschaftliche Schadschwellen überschreiten, sind Pflanzenschutzmaßnahmen erforderlich. Die gezielte Nutzung von Mikroorganismen und Invertebraten in der Vorsorge oder Bekämpfung, wird als biologischer Pflanzenschutz bezeichnet.
In einer Hand voll Boden gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde. Die Organismen zerkleinern, zersetzen und verdauen organisches Material und erzeugen damit Nährstoffe für Pflanzen. Durch ihre Aktivität geben sie dem Boden auf dem Acker eine Struktur, die das Pflanzenwachstum fördert und den Boden vor Erosion schützt.
Pilze, Bakterien, Hefen und andere Mikroorganismen spielen eine wesentliche Rolle in der Ernährung des Menschen. Seit Jahrtausenden werden sie in der Lebensmittelverarbeitung und in der Getränkeherstellung gezielt eingesetzt.
Neben den augenfälligen Leistungen der Mikroorganismen und Invertebraten als Bestäuber, Nützlinge, Bereiter der Bodenfruchtbarkeit und in der Verarbeitung von Lebensmitteln gibt es weitere Bereiche in der Landwirtschaft und Ernährung, in denen Mikroorganismen und Invertebraten wichtige Funktionen innehaben.
Mikroorganismen und Invertebraten haben unersetzliche Funktionen in den Agrarökosystemen. Die Mehrheit dieser Lebewesen wird dabei nicht vom Menschen aktiv gemanagt. Die ungezählten beteiligten Arten sind nicht einmal alle bekannt. Ihre Erhaltung als genetische Ressourcen muss daher vor allem in ihrem natürlichen Lebensraum erfolgen. Die Erhaltung und Sicherung von Sammlungen ist darüber hinaus eine wichtige Aufgabe.
Wegen der globalen Bedeutung der Vielfalt von Mikroorganismen und Invertebraten für die Ernährungssicherheit und die Ökosysteme ist die internationale Zusammenarbeit unverzichtbar. Sie dient dem Austausch von Erkenntnissen, der Umsetzung von Konzepten und der Vereinbarung von verbindlichen Abkommen zu ihrem Schutz und ihrer Erhaltung.
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Monika Winkler
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