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Aktualisierte Rote Liste der Süßwasserfische und Neunaugen

14 Jahre nach dem Erscheinen der Vorgängerfassung hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) eine aktualisierte Fassung der Roten Liste der Süßwasserfische und Neunaugen Deutschlands veröffentlicht. Die bundesweite Gefährdungsanalyse beruht auf den länderspezifischen Einschätzungen von 59 Expertinnen und Experten aus allen Bundesländern und wird u.a. durch die Auswertung von Befischungsdaten der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gestützt.

mirecca/iStock via Getty Images

Die aktuelle Rote Liste enthält 122 in Deutschland vorkommende Süßwasser- und Neunaugenarten, von denen 90 der einheimischen Fauna angehören. Insgesamt werden 9 Arten als ausgestorben oder verschollen und 38 weitere Arten als bestandsgefährdet eingestuft. Von letzteren werden 11 Arten als vom Aussterben bedroht eingestuft. Im aktuellen Bewertungszeitraum wurde der als ausgestorben betrachtete Tiefensaibling (Salvelinus profundus) und der verschollen geglaubte Steingreßling (Romanogobio uranoscopus) wiederentdeckt.

Insgesamt ist die Zahl der bestandsgefährdeten Arten gegenüber der letzten Bewertung von 2009 deutlich angestiegen. Heute werden mit 38 Arten bzw. 42,2 % der insgesamt 90 bewerteten Arten deutlich mehr Arten als bestandsgefährdet eingestuft im Vergleich zu 22 Arten (24,7 %) in der Roten Liste von 2009. Von den insgesamt 38 bestandsgefährdeten Arten sind 37 Arten aktuell extrem selten, sehr selten oder selten. 36 Arten weisen langfristig einen negativen Bestandstrend auf.

Als Ursache für diesen negativen Bestandstrend werden in der Roten Liste Klimawandel, Gewässerausbau, Belastung durch Nährstoffe und Feinsedimente, Wasserkraft und Kühlwassernutzung, Prädation, sowie gebietsfremde Arten genannt.

Unter folgendem Link können Sie sich die aktuelle Rote Liste der Süßwasserfische und Neunaugen Deutschlands des BfN herunterladen:

Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (6)