Für die Beteiligung an der Aktion muss man im Mai lediglich ein wenig Rasen wachsen lassen und möglichst auch noch danach die Mähintervalle strecken - und unterstützt dadurch die Insektenvielfalt.
Immer größere Schläge auf den Feldern und weggefallene Brachen, Streuobstwiesen und Hecken haben zur Verringerung der Artenvielfalt von Flora und Fauna geführt. Dadurch reduzieren sich die Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere drastisch und die Biodiversität nimmt infolgedessen stark ab. Umso wichtiger ist es deshalb, die Artenvielfalt auch im Kleinen zu unterstützen und im eigenen Garten auf den perfekt gepflegten Rasen zu verzichten - der Umwelt zuliebe. In der Praxis bedeutet das, den Rasen nicht mehr jeden Samstag akkurat kurz zu trimmen sondern nur noch einmal im Monat. Das ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz.
Der Anteil an nektarreichen Blüten steigt um ein Vielfaches, wenn weniger gemäht wird. Niedrigwachsende Pflanzen wie Gänseblümchen, Gundermann, Ehrenpreis, Weißklee, Löwenzahn oder auch gewöhnlicher Hornklee haben dadurch die Gelegenheit zum Blühen. Sie sind von hohem ökologischen Wert für die Insekten.
Dabei muss nicht der komplette Rasen verwildern. Einige unberührte Wiesenstücke als Inseln oder am Rand fördern die Vielfalt an Kräutern und Wildblumen. Flächen wie die Wege zwischen den Bienenweiden, kann man dagegen auf etwa 5 cm Höhe kürzen. Rasenflächen in unterschiedlichen Höhen sind besonders vorteilhaft für die Puppenstube von Schmetterlingen.
Ganz auf das Mähen zu verzichten, ist jedoch nicht ratsam, sonst könnten sich invasivere Pflanzenarten leichter durchsetzen und die Vielfalt wieder minimieren. Viele Pflanzen reagieren mit einer erneuten Blüte auf den monatlichen Rückschnitt.
Der Grasschnitt darf aber nicht als Mulch auf dem Rasen liegen bleiben. Denn das düngt den Boden. Die blühenden Wiesenblumen, die die Insekten brauchen, bevorzugen nährstoffarme Böden.
Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 hat im Rahmen der Aktion einen Wettbewerb für die artenreichsten ungemähten Flecken im Garten gestartet. Dort können Falter beobachtet oder auch neue Pflanzen entdeckt werden.
Am besten mäht man von innen nach außen, damit Insekten in Hecken oder Nachbargärten fliehen können. Empfehlenswert sind Sichel, Sense, Freischneider oder Balkenmäher. Unordentliche Ecken mit Totholz und Brennnesseln können sich zu kleinen Biotopen für Käfer, Wildbienen und Schmetterlinge entwickeln. Und kleine Senken und Schalen, in denen sich Wasser sammeln kann, sind wertvolle Insektentränken.