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Veröffentlichung neuer globaler Strategien zur Erhaltung der Kulturartenvielfalt

Erstmals stehen Erhaltungsstrategien für Kürbisgewächse, Vanille und Futterpflanzen zur Verfügung. Die bestehende Strategie für die Kulturpflanze Yams wurde grundlegend überarbeitet und aktualisiert.

Globale Strategie für die Erhaltung und Nutzung der genetischen Ressourcen von Yams (Quelle: Vanuatu artist John Joseph)

Welche Vielfalt befindet sich in den Genbanken der Welt? Diesem Thema widmet sich der Globale Treuhandfonds für Nutzpflanzenvielfalt (Crop Trust, www.croptrust.org) mit dem Ziel, die langfristige Erhaltung und Verfügbarkeit der wertvollen pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft zu gewährleisten. Er betreibt unter anderem die Weltsaatgutbank auf Spitzbergen, in der mehr als eine Million Pflanzenmuster aus aller Welt lagern. Der Crop Trust ist damit Teil einer globalen Architektur zum Schutz der biologischen Vielfalt und dient als ein wesentliches Organ der Umsetzung des Internationalen Saatgutvertrags.

Der Fonds unterstützt zudem seit langem die Entwicklung von globalen Strategien zur Erhaltung der Vielfalt von Kulturpflanzen. Bereits 26 solcher Strategien sind bisher erarbeitet worden. Sie beschreiben den aktuellen Stand der Erhaltung wichtiger Sammlungen und ermitteln die vorrangigsten Aufgaben und notwendigen Mittel zur Sicherung der Vielfalt verschiedener Genpools. Seit ihrer Erarbeitung hat sich viel verändert. Daher müssen die Strategien laufend mit neuen Informationen aktualisiert werden, denn einige der bestehenden Strategien sind zehn oder mehr Jahre alt.

Neue Erhaltungsstrategien stehen zur Verfügung

2019 hat der Crop Trust ein über drei Jahre laufendes Projekt ins Leben gerufen, das vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) finanziell unterstützt wird. Auf der Projektwebseite wurden nun neu erarbeitete Strategien für Kürbisgewächse, Vanille und Futterpflanzen sowie eine aktualisierte Strategie für Yams veröffentlicht.

Sie beinhalten neben einer Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Status der verschiedenen Kulturpflanzengruppen eine Beschreibung der Maßnahmen, die für ihre zukünftige Erhaltung ergriffen werden müssen. Hinzu kommen Informationen zu den Pflanzen selbst, zu ihrer Taxonomie, ihrem Genpool sowie Einzelheiten zu den wichtigsten in Genbanken erhaltenen Sammlungen. Ein elementarer Bestandteil der Strategien ist zudem die Analyse vorhandener Wissenslücken. Ziel ist es, für jede Kulturpflanze oder Kulturpflanzengruppe in der Lage sein, die Frage zu beantworten: Was fehlt in den Genbanken der Welt?

Insgesamt werden im Rahmen des Projekts weitere sieben neue Erhaltungsstrategien erarbeitet sowie vier weitere aktualisiert und im Laufe des nächsten Jahres auf der Webseite des Crop Trust verfügbar gemacht.

Hintergrund

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt im Rahmen von internationalen Maßnahmen die Erhaltung der biologischen Vielfalt für Ernährung und Landwirtschaft und fördert das Projekt des Crop Trust in Partnerschaft mit dem Internationalen Saatgutvertrag für drei Jahre mit einer Fördersumme von 1.415.700 US Dollar. Der Start des Projekts war am 15. Juli 2019, es soll dazu beitragen, die Vielfalt der Kulturpflanzen langfristig zu bewahren, verfügbar zu machen und damit zur Förderung der biologischen Vielfalt und der Welternährung beitragen.

Die Vielfalt der Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen ist die Basis für unsere Ernährung und die Produkte der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft. Sowohl die natürliche, als auch die vom Menschen geschaffene und genutzte biologische Vielfalt, die so genannte Agrobiodiversität, gehen weltweit zurück. Daher ist die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt eine gemeinsame, nationen-übergreifende Zukunftsaufgabe. Die Entwicklung globaler Strategien zur Erhaltung der genetischen Vielfalt von Nutzpflanzen ist dabei ein Schlüsselelement.