Alle zwei Jahre veröffentlicht die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eine Übersicht über die Bestände der in Deutschland einheimischen Nutztierrassen der Großtierarten Pferd, Rind, Schwein, Schaf und Ziege sowie der Geflügelarten und Kaninchen. Die Rote Liste informiert über die Bestände der Rassen und deren Gefährdungseinstufungen, welche von der BLE gemeinsam mit dem Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen anhand der Bestandszahlen des Vorjahres ermittelt werden. Darüber hinaus informiert die Broschüre über die verschiedenen Merkmale und Eigenschaften sowie die Nutzung dieser Rassen.

Obwohl die diesjährige Rote Liste von vielen Erfolgsgeschichten berichtet, wie zum Beispiel der Verbesserung von neun Geflügelrassen in eine weniger gefährdete Kategorie und der Aufnahme von einer neuen Pferde- und zwei neuen Schafsrassen, bereitet der Bestand der einheimischen Schweinerassen große Sorgen. Viele der ohnehin schon stark gefährdeten Rassen sind nun von dem Vordringen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) akut bedroht. Viele der Halterinnen und Halter der seltenen Rassen wie zum Beispiel der Leicoma Schweine, halten oftmals wenige Tiere auf kleinen Betrieben. Diese sind häufig nicht in der Lage die strengen Hygienevorschriften umzusetzen und sehen sich gezwungen, ihre Tiere abzuschaffen. Zudem sind durch die strengen Vorschriften auch Umsiedlungen der Tiere in ein nicht gefährdetes Gebiet mit einem enormen Aufwand verbunden. Es bleibt zu hoffen, dass trotz der schwierigen Lage möglichst viele Zuchten bestehen bleiben.

Wenn Sie sich über die aktuelle Lage der einheimischen Nutztierrassen in Deutschland informieren möchten oder durch die Rasseportraits der vielen Tierarten stöbern möchten, können Sie ein kostenloses Druckexemplar der Broschüre unter der Telefonnummer 0228/ 6845-3237 oder per Mail an ibv(at)ble(dot)de vorbestellen. Eine digitale Version steht ab jetzt schon unter https://www.genres.de/fachportale/nutztiere/rote-liste-nutztierrassen oder unter www.ble-medienservice.de zum Download bereit.