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IBV als Teil des neuen EU-Referenzzentrums für gefährdete Nutztierrassen

Ab dem 1. Januar 2023 wird das IBV gemeinsam mit Kollegen aus den Niederlanden (Wageningen University & Research, WUR) und Frankreich (Institut de l´Élevage, IDELE) in dem neuen EU-Referenzzentrum für bedrohte Nutztierrassen zusammenarbeiten, um die Europäische Kommission, nationale Regierungen und Zuchtorganisationen bei der Umsetzung der EU-Zuchtvorschriften für bedrohte Nutztierrassen zu beraten.

Quelle: Gabriele Grassl/iStock via Getty Images Plus

Der Ständige Tierzuchtausschuss der EU hat am 3. Oktober 2022 den Vorschlag der Europäischen Kommission zur Einrichtung eines EU-Referenzzentrums für gefährdete Nutztierrassen (European Reference Centre for Endangered Animal Breeds, EURC-EAB) genehmigt. In diesem neuen EU-Referenzzentrum wird das IBV gemeinsam mit  WUR und IDELE zusammenarbeiten. Sipke-Joost Hiemstra (Wageningen Livestock Research/Centre for Genetic Resources) wurde zum Direktor des Referenzzentrums ernannt.

Das EURC-EAB wird eng mit dem European Regional Focal Point for Animal Genetic Resources (ERFP) zusammenarbeiten. ERFP ist das europäische Netzwerk nationaler Koordinatoren, die für die Koordinierung der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen auf nationaler Ebene verantwortlich sind.

Was sind die Aufgaben des EURC-EAB?

EURC-EAB wird die Europäische Kommission wissenschaftlich und technisch beraten, um Methoden zur Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen und zur Bewahrung der genetischen Vielfalt innerhalb dieser Rassen festzulegen und zu harmonisieren. Dazu gehört die Zucht von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Pferden. Das EURC-EAB wird außerdem Regierungen und Zuchtorganisationen bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der europäischen Zuchtvorschriften (EU 2016/1012) unterstützen.

Laut Hiemstra sind "Effektive Zuchtprogramme sehr wichtig für den Erhalt der Vielfalt seltener Nutztierrassen in Europa. So erhalten wir die genetische Vielfalt innerhalb der Rassen und stellen damit sicher, dass diese Rassen auch in Zukunft nutzbar bleiben."

EURC-EAB als Kontaktstelle und Informationszentrale

Nationale zuständige Behörden, Zuchtorganisationen und andere Interessenvertreter können sich mit Fragen oder Schwierigkeiten bei der Umsetzung der EU-Tierzuchtverordnung (EU 2016/1012) für gefährdete Rassen an das EURC-EAB wenden. Aufkommende Fragen der Europäischen Kommission und der EU-Mitgliedstaaten im Ständigen Tierzuchtausschuss zu genetischen Ressourcen werden ebenfalls vom EURC-EAB aufgegriffen.

Darüber hinaus zielt das EURC-EAB darauf ab, Leitlinien zur Bewertung des Risikostatus von Rassen sowie bewährte Praktiken für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung gefährdeter Nutztierrassen zu verbreiten. Das EURC-EAB wird spezielle Kommunikationsinstrumente für seine Zielgruppe entwickeln.

Die offizielle Meldung von WUR zu diesem Thema finden Sie hier.