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Aktualisierung der Gefährdungseinstufung der einheimischen Nutztierrassen

Die Einstufung in die Gefährdungskategorien wurde im Oktober aktualisiert. Die Bilanz: 7 Verschlechterungen, 9 Verbesserungen und eine neue Pferderasse. Auch das Schwarzköpfige Fleischschaf wird nun als gefährdet eingestuft.

Quelle: BLE

Am 27.10.2022 wurde turnusgemäß die Einstufung der einheimischen Nutztierrassen in die Gefährdungskategorien durch den Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen und die BLE aktualisiert. Die Einstufung basiert auf den Bestandszahlen von 2021. Bei den Einstufungen der Pferde, Rinder, Schweine und Ziegen gab es keine Veränderungen. Lediglich bei den Schafen haben sich leider zwei Rassen um jeweils eine Kategorie verschlechtert. Das Brillenschaf wird nun in der Kategorie „Erhaltungspopulation“ geführt und auch das Schwarzköpfige Fleischschaf ist nun in der Kategorie „Beobachtungspopulation“ und gilt damit offiziell als gefährdete Rasse. Die Pferderasse „Beberbecker“ wurde neu auf der Liste einheimischer Nutztierrassen aufgenommen. Sie wird aufgrund ihrer niedrigen Restbestände in der Kategorie „Phänotypische Erhaltungspopulation“ geführt.

Bei den Geflügelarten gibt es überwiegend positive Entwicklungen zu berichten. Sieben einheimische Hühnerrassen konnten sich im Gegensatz zu der letzten Einstufung um eine Kategorie verbessern. Die Bestände der Deutschen Reichshühner haben sich sogar soweit verbessert, dass sie nun nicht mehr als gefährdet gelten. Die Bestände der Rheinländer sind jedoch gegenüber der letzten Einstufung verschlechtert, daher gilt die Rasse nun als gefährdet. Durchweg positiv sind die Bestandsentwicklungen der einheimischen Enten. Sowohl die Deutschen Pekingenten als auch die Landenten konnten sich um eine Kategorie verbessern. Die Bayerischen Landgansbestände sind leider gesunken, wodurch die Rasse nun als stark gefährdet gilt. Die Bestände der restlichen Gänserassen sowie der Puten- und Taubenrassen sind weiterhin unverändert.

Die Bestände einheimischer Kaninchenrassen zeigen einen starken Rückgang. Die Rassen Englische Widder, Meißner Widder und Rheinische Schecken haben sich jeweils um eine Kategorie verschlechtert. Die Englischen Widder zählen nun als extrem gefährdet und die Rheinischen Schecken gehören nun zu den gefährdeten Kaninchenrassen.

Hintergrund

Das IBV führt jährlich ein Bestandsmonitoring für alle in Deutschland organisiert gezüchteten Nutztierrassen durch. Die Ergebnisse werden in der Zentralen Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland (TGRDEU) veröffentlicht.

Die Gefährdungseinstufung der einheimischen Nutztierrassen obliegt laut nationalem Tierzuchtgesetz (TierZG) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen.

Links zu TGRDEU

Bestandszahlen und weitere interessante Fakten zu den einzelnen Rassen

Gefährdungseinstufung der einheimischen Rassen