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Bärlauch - Ein Frühlingsbote mit Pfiff

Die Bärlauch-Saison ist fast vorbei – haben Sie anstatt Ostereier vielleicht auch Bärlauch gesucht? Der „wilde Knoblauch“ ist einer von vielen Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft, die sich perfekt für die Frühlingsküche eignen.

Das Bild zeigt blühende Bärlauch-Pflanzen.
Quelle: Emer1940/iStock/Getty Images Plus via Getty Images

Bärlauch ist ein gern gesehener früher Gast in der Küche, für leckere Pesto, Suppen und auch als Brotbelag. Durch die Verwandtschaft zur Zwiebel und zum Schnittlauch, hat auch der Bärlauch seine aromatischen Inhaltsstoffe, die ihn mit einem kräftigen Knoblauch-Duft auszeichnen. Bärlauch (Allium ursinum) wächst ab März an feuchteren Stellen im Wald, beispielsweise in der Nähe zu Bachläufen oder auch in Auwäldern. Sammeln für den Eigenbedarf ist möglich, jedoch muss man die giftigen Verwechslungspartner, wie Maiglöckchen und Aronstab sicher ausschließen können. Außerdem sollten die Blätter vor dem Rohverzehr sorgfältig gewaschen oder besser noch abgekocht werden, um eine potentielle Aufnahme des Fuchsbandwurms zu verhindern.

Der aromatische Bärlauch ist eine von etwa 2.500 heimischen Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft (WEL), die entweder direkt gesammelt und verarbeitet werden können, oder die aufgrund ihrer engen Verwandtschaft zu wichtigen Kulturpflanzen eine Bedeutung für die Pflanzenzüchtung besitzen. Im Falle des Bärlauchs trifft sogar beides zu und deshalb gilt er als prioritäre WEL. WEL gilt es zu schützen und zu erhalten, da sie eine potentielle wichtige genetische Ressource für unsere Ernährung und Landwirtschaft darstellen.

Einige WEL-Arten sind jedoch gefährdet und daher schutzbedürftig. Dazu zählen beispielsweise die vier verschiedenen Wildsellerie-Arten, aber auch die Wildrebe. Für beide Arten wurden bereits sogenannte Genetische Erhaltungsgebiete eingerichtet. Die Genetischen Erhaltungsgebiete tragen dazu bei, dass die WEL-Arten in ihrem natürlichen Lebensraum (in situ) erhalten bleiben. Dies ist besonders wichtig, da die Pflanzen sich so kontinuierlich an ihre Umweltbedingungen anpassen können und damit die genetische Bandbreite erhalten bleibt. Um diese Maßnahmen zu unterstützen, werden die Samen von WEL-Arten auch außerhalb ihres natürlichen Lebensraums (ex situ), also in Genbanken, gelagert.

Das IBV der BLE ist nationale Koordinierungsstelle des Netzwerks Genetische Erhaltungsgebiete Deutschlands. Es unterstützt die Netzwerk-Partner bei deren vielfältigen Aufgaben und arbeitet an der Erstellung weiterer Netzwerke.