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Tag der Hülsenfrüchte: Sortenvielfalt bei Bohnen, Erbsen und Co.

In der Datenbank "Historisch genutztes Gemüse" werden 959 Bohnensorten und 637 Erbsensorten wie beispielsweise die ‘Goldbohne‘ oder ‘Dickmadam‘ geführt. Es müssen allerdings rund 67 % der Bohnen- und 59 % der Erbsensorten als verschollen angenommen werden. Rund 470 historische Hülsenfruchtsorten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen.

Schwarz-weiß Foto einer buschigen Zuckererbsen-Pflanze mit vielen Hülsen.
Die Zuckererbse 'Juni Schwert'
Quelle: BLE

Hülsenfrüchte sind die Früchte der Leguminosen (botanisch: Fabaceae). Dazu gehören verschiedene Arten der Bohne (Feuerbohne, Dicke Bohnen, Gartenbohnen), aber auch Erbsen, Linsen, Lupinen, Erdnüsse und weitere. Historisch besonders beliebt und heute noch viel verwendet sind Bohnen und Erbsen, die sich durch ihre vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten auszeichnen. Aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes sind Hülsenfrüchte sehr gesund und für eine pflanzenbasierte Ernährung unverzichtbar.

Bohnen können in verschiedenen Zuständen verwendet werden. Die jungen Hülsen mit noch kleinen Bohnenkernen werden im Gesamten gerne als grüne Bohnen gekocht als Gemüsebeilage, Salat oder eingemacht verzehrt. Die getrockneten Bohnenkerne der ausgereiften Hülsen sind lange haltbar und eignen sich nach dem Einweichen und Kochen für Eintöpfe, Suppen oder Basis für pflanzliche Burger. Die Verwendungsmöglichkeiten bei Erbsen sind ähnlich vielfältig. Abgesehen von den verschiedenen Wuchsformen von kleinwüchsigen Buschbohnen/ bis hoch kletternden Stangenbohnen oder rankendem Zuckererbsen ist züchterisch über Jahrhunderte viel erreicht worden. Nicht nur die Wuchsform, auch die Farbe und Form der Hülsen und Kerne ist bei Hülsenfrüchten sehr unterschiedlich.

In der Datenbank "Historisch genutztes Gemüse" werden 959 Bohnensorten und 637 Erbsensorten wie beispielsweise die ‘Goldbohne‘ oder ‘Dickmadam‘ geführt. Es müssen allerdings rund 67 % der Bohnen- und 59 % der Erbsensorten als verschollen angenommen werden. Rund 470 historische Hülsenfruchtsorten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen. Die alte Zuckererbsensorte ‘Juni Schwert‘ wurde im Projekt ZenPGR als hochwüchsige Schwerterbse mit süß-saftigem Geschmack und mit zum Teil gebogenen Hülsen beschrieben und damit als besonderer Formentyp identifiziert. Das Projekt setzte sich für die Rückführung verschiedener alter Gemüsesorten in die Nutzung ein. Einige alte Erbsen- und Bohnensorten konnten auf diese Weise erfolgreich wieder rekultiviert werden und sind nun wieder verfügbar. Mehr Informationen finden Sie auch auf bei der Samenbau Nordost Kooperative. Da Hülsenfrüchte einfach zu kultivieren sind, eignen sie sich gut, um in den Eigenanbau alter Gemüsesorten im Garten oder auf dem Balkon einzusteigen.

Heimische, frische Hülsenfrüchteaus dem Freiland gibt es natürlich nur in den Sommermonaten. Aber gerade im Winter bieten die getrockneten Varianten der Hülsenfrüchte viele abwechslungsreiche Kochmöglichkeiten. Beim Verein Slowfood können spannende Rezepte gesucht werden.