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Ukraine beschließt Strategie für pflanzengenetische Ressourcen 2024-2028

Die Ukraine ist ein wichtiges Agrarproduktionsland und für den Weltmarkt als Exporteur von Weizen und Sonnenblumenöl bedeutend. Außerdem beherbergt die Ukraine eine der weltweit größten Genbanksammlung, die durch den Krieg akut gefährdet ist. Um den Verlust der Kulturpflanzenvielfalt vorzubeugen, hat die Ukraine zusammen mit der internationalen Gemeinschaft eine Strategie zur Erhaltung von pflanzengenetischen Ressourcen ausgearbeitet und verabschiedet.

Regal gefüllt mit Gläsern, die Pflanzensamen enthalten.
Quelle: IPK

Seit Kriegsbeginn ist das System für pflanzengenetische Ressourcen der Ukraine (PGRSU) durch Zerstörung der Infrastruktur, gekürzte Budgets und Mitarbeiterabwanderung bedroht. 2023 wurde bereits als kurzfristige Maßnahme mit ausländischer Hilfe eine Reserve der Hauptsammlung in Charkiw an einen sichereren Ort gebracht. Nun hat die Ukraine zusammen mit der FAO, NordGen, dem Crop Trust, dem ECPGR und der EU-Delegation eine Strategie zum Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt für die nächsten vier Jahre (2024-2028) ausgearbeitet. Wichtigstes Ziel ist die Gewährleistung der Sicherheit, aber ebenso sind Modernisierungen der Ausrüstungen und die Einführung eines neuen Datenverwaltungssystems geplant. Weiteres Ziel ist der Beitritt der Ukraine zum Internationalen Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft in 2025. 

Die ukrainischen Sammlungen von Weizen, Gerste, Erbse, Kichererbse, Triticale, Apfel und Futterpflanzen haben weltweite Bedeutung. Die Strategie ist daher ein wichtiger Schritt um die Kulturpflanzenvielfalt der Ukraine zu beschützen und sie auch für den Rest der Welt zu erhalten und zugänglich zu machen.

Das PGRSU besteht aus vielen Instituten, die jeweils für eine Pflanzenart zuständig sind und geografisch weit verteilt sind. Aktuell sind nur noch 28 Institute tätig, denn 6 gingen durch die russische Besatzung verloren. Die Hauptsammlung befindet sich in Charkiw. Insgesamt werden mehr als 154.000 Akzessionen von 2002 Arten erhalten. 16% davon sind lokale Sorten, knapp 6% Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft (WEL). Eine Duplikation der Sammlung im Svalbard Global Seed Vault ist bisher nur in geringem Maße erfolgt, aber für die kommenden Jahre geplant.

Meldung bei der FAO: https://www.fao.org/plant-treaty/news/news-detail/en/c/1724821/

Die Strategie in englischer Sprache finden Sie hier: https://www.nordgen.org/media/frwngofj/strategy-pgrsu-02-10-2024-eng.pdf