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Die Kryokonservierung von Spermien soll künftig bei der Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses im Rhein helfen

Zur Verbesserung des Reproduktionsmanagements und zur Erhöhung der genetischen Vielfalt der für die Lachswiederansiedlung im Rhein produzierten Satzfische hat das Lachszentrum Haspertalsperre am 10.12.2024 eine erste Charge Lachssperma kryokonserviert. Am 11.12.2024 trafen sich Mitarbeiter des Lachszentrums, Mitglieder des Vereins Atlantischer Lachs e.V., ein Mitarbeiter des LANUV und ein Mitarbeiter des Informations- und Koordinationszentrums für Biologische Vielfalt der BLE, um sich von einem norwegischen Spezialisten über die Kryokonservierung von Lachssperma informieren zu lassen.

Stickstoffbehälter für Kryokonservierung
Maria Ackmann_Atlantischer Lachs e.V.

Es konnte gezeigt werden, dass die Kryokonservierung von Lachssperma ein Verfahren darstellt, das mit vertretbarem Aufwand in den praktischen Ablauf einer Fischzucht integriert werden kann. Ein Teil des Lachsspermas wurde in „Straws“ gelagert, die auch in der Tierzucht zur Kryokonservierung von Sperma verwendet werden und mit deren Inhalt bis zu 500 Lachseier befruchtet werden können. Der größte Teil des Spermas wurde in „Square Packs®“ gelagert, die von einer norwegischen Firma speziell für die Lagerung von Fischsperma entwickelt wurden und mit deren Inhalt bis zu 4.000 Lachseier befruchtet werden können. Insgesamt hat das Lachszentrum zunächst einmal Sperma für die Befruchtung von 55.000 Eiern kryokonserviert.

Der Betriebsleiter des Lachszentrums Haspertalsperre hält die Kryokonservierung von Lachssperma für eine lohnende Investition in die Zukunft. Die Vermehrung von Lachsen für die Wiederansiedlung im Rhein wird durch die Lagerung von kryokonserviertem Lachssperma, mit dem auch in vielen Jahren noch Lachseier befruchtet werden können, erleichtert. Die Lachszucht wird unabhängiger von der Verfügbarkeit von Lachssperma, die genetische Vielfalt kann durch den Einsatz von kryokonserviertem Material in Zukunft erhöht werden und ein Austausch von genetischem Material mit anderen Lachszuchten ist mit geringem Aufwand möglich. Eine engere Koordinierung der unterschiedlichen Wiederansiedlungsmaßnahmen des Lachses im Rhein und die Anwendung der Kryokonservierung auch in anderen Lachzuchten wäre aus Sicht des Lachszentrums Haspertalsperre wünschenswert.

Die Kryokonservierung von Fischsperma wird in Deutschland in der praktischen Aquakultur bisher kaum eingesetzt. Insbesondere für die Ex-situ-Erhaltung gefährdeter aquatischer genetischer Ressourcen sollte dieses Verfahren in Zukunft mehr Beachtung finden. Vor diesem Hintergrund kann die Einführung dieser Methode in der Lachszucht Haspertalsperre als beispielhaft angesehen werden.

Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link:

https://www.lachsverein.de/statusbericht-xxxii-lachszentrum-hasper-talsperre-dezember-2024/