Der Europäische Aal war früher in Deutschland in allen von der Nord- und Ostsee erreichbaren Binnengewässern, sowie in den Küstengewässern verbreitet. Auch heute ist der Aal noch in vielen Binnengewässern anzutreffen, was jedoch in den meisten Fällen auf künstlichen Besatz zurückzuführen ist.
Leider sind die Bestände des Aals in seinem gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet in Europa seit Jahrzehnten stark rückläufig. Der Anteil der Aallarven, die mit dem Golfstrom aus den Laichgebieten im Sargassomeer an die europäischen Küsten verdriftet werden, beträgt in den Nordseezuflüssen derzeit < 1% im Vergleich zur ehemaligen Zuwanderung. Die natürliche Zuwanderung mit Glasaalen erfolgt heute nur noch in Spanien, Frankreich und England in relevanten Größenordnungen. Als mögliche Ursachen für den massiven Bestandsrückgang werden der Klimawandel, Wanderhindernisse in den Flüssen, Fischerei, Wasserkraftwerke, Parasiten, Schadstoffe, Krankheiten und Fressfeinde diskutiert.
Zwar ist es inzwischen möglich, Aale mit Hilfe von Sexualhormonen im Labor künstlich zu vermehren, die Aufzucht der Larven bis zum Glasaal ist jedoch aufgrund des langen Larvenstadiums von 2-3 Jahren noch nicht gelungen.
Weitere Informationen zum Fisch des Jahres und zum Schutz des Europäischen Aals:
https://www.dafv.de/projekte/fisch-des-jahres/der-europaeische-aal-ist-fisch-des-jahres-2025
https://www.portal-fischerei.de/bund/bestandsmanagement/aalbewirtschaftungsplaene
https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/032-schutz-aale.html