![Kiefernsamen im Glas Kiefernsamen im Glas](/fileadmin/_processed_/b/4/csm_Kiefernsamen_im_Glas_8a7958f968.jpg)
Das jeweils beste Ernteergebnis der letzten 10 Jahre wurde bei den Mischbaumarten Bergahorn (10.811 kg), Hainbuche (20.466 kg), Esskastanie (49.313 kg), Roteiche (199.124 kg) und Winterlinde (3.079 kg) erzielt.
Bei den Hauptbaumarten Weißtanne (388 kg), Rotbuche (43.170 kg), Waldkiefer (174 kg) sowie Stieleiche (26.609 kg) und Traubeneiche (55.966 kg) gab es jedoch nur unterdurchschnittliche Erntemengen.
Zudem fand zum ersten Mal in den letzten 10 Jahren keine Saatguternte bei der Fichte statt. Hier spielen einerseits die immensen Ausfälle von Fichtenerntebeständen durch Trockenheit, Stürme und Schädlinge eine Rolle aber auch die sinkende Bedeutung welche dieser Baumart im Zuge des Klimawandels zugesprochen wird.
Die beträchtlichen jährlichen Schwankungen der Erntemengen bei den einzelnen Baumarten haben zum Teil sehr unterschiedliche Gründe:
• natürliche Abfolge von starker, mäßiger und geringer bzw. ausbleibender Fruktifikation (sogenannte Mast-, Halbmast und Fehlmastjahre) mit unterschiedlicher Ausprägung bei den einzelnen Baumarten in Zyklen von zwei bis sieben (oder noch mehr) Jahren,
• Überlagerung dieser Zyklen durch klimatische Faktoren,
• Erwarteter Saatgutbedarf für die Baumart aus dem entsprechenden Herkunftsgebiet,
• Verfügbarkeit von geeigneten Erntebeständen, die auch tatsächlich beerntet werden können,
• Verfügbarkeit von technischen Ressourcen und Personal zur Durchführung der Ernten.
Der Aufbau eines bedarfsgerechten Vorrats von forstlichem Saatgut erfordert eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Akteure aus der Forstsaatgut- und Baumschulbranche, Waldbesitzenden und Forstverwaltungen, welche leider durch die Vorrangstellung der Naturverjüngung in den letzten beiden Jahrzehnten vernachlässigt wurde.
Vor dem Hintergrund von ca. 500.000 ha geschädigten Waldflächen in Deutschland (siehe Ergebnis BWI 4) gilt es nun sich auf altbewährte Kooperationen zu besinnen, aber auch innovative Methoden zu entwickeln um diese Flächen wieder zu bestocken.
Hintergrund
Die Erntestatistik für forstliches Saatgut zeigt, wie viel herkunftssicheres, genetisch angepasstes und hochwertiges Forstsaatgut aus zugelassenen Beständen für Baumschulen zur Verfügung steht, um Forstpflanzen anzuziehen. In Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen, verfügbaren Anzuchtflächen in Baumschulen oder der Nachfrage von Waldbesitzenden stellt dieses Saatgut in zwei bis drei Jahren die Basis für die Wiederaufforstung geschädigter Wälder und den Waldumbau hin zu Mischwäldern.
Die BLE führt jährlich eine Erhebung zur Versorgungssituation mit forstlichem Vermehrungsgut im Bundesgebiet durch.
Die Daten der Ernteerhebung mit erweiterter Such-, Sortier- und Filterfunktion sind auf der BLE-Internetseite zu forstgenetischen Ressourcen zu finden: https://fgrdeu.genres.de/erntehandel