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Internationale Vertragsstaatenkonferenz zur Biodiversität

Ergebnisse der wiederaufgenommenen Sitzung der CBD COP 16 in Rom.

Logos der FAO und der CBD COP 16 Konferenz sowie eine gezeichnete Gebirgslandschaft mit verschiedenen Elementen der Biodiversität.
Quelle: FAO

Von Cali nach Rom

Auf der wiederaufgenommenen Sitzung wurden die Diskussionen dort fortgesetzt, wo sie in Cali aufgehört hatten. Nach der fehlenden Beschlussfähigkeit am Morgen des 2. Novembers letzten Jahres, fand der Abschluss der 16. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD COP16) vom 25. bis 27. Februar 2025 in Rom statt. Zu Gast bei der Welternährungsorganisation FAO, konnte sich die internationale Staatengemeinschaft zu den verbliebenen Beschlüssen einigen. Insbesondere in Bezug auf die Finanzierung und Umsetzung der globalen Biodiversitätsziele wurden notwendige Entscheidungen getroffen.

Die Ergebnisse im Überblick:

1. Finanzierungsstrategie und Cali-Fonds

Eine mehrjährige Finanzierungsstrategie wurde beschlossen, um jährlich 20 Milliarden US-Dollar ab 2025 und 30 Milliarden US-Dollar ab 2030 für den Schutz der Biodiversität bereitzustellen.

Der Cali-Fonds, der Unternehmen dazu aufruft, Gewinne aus der Nutzung von digitalen Sequenzinformationen (DSI) aus genetischen Ressourcen mit Herkunftsländern zu teilen, wurde offiziell eröffnet. Mindestens die Hälfte der Gelder soll zukünftig indigenen Gemeinschaften zugutekommen. Bis es soweit ist und die Vertragsstaaten eine nationale Umsetzung der DSI-COP Entscheidung beschlossen haben, hofft man auf Pionierunternehmen, die mit gutem Beispiel vorangehen und erste Zahlungen in den Fonds tätigen. 

2. Monitoring und Umsetzungsmechanismen

Ein Planungs-, Überwachungs-, Berichts- und Überprüfungsmechanismus (PMRR) wurde etabliert, um die Fortschritte bei der Umsetzung des Global Biodiversity Framework (GBF) zu messen und Transparenz sowie Rechenschaftspflicht zu stärken. Dafür hat man sich auch auf die verpflichtenden Indikatoren geeinigt mit denen der Grad der Zielerreichung gemessen werden soll. Diese Entscheidungen sind essenziell, um ein kollektives Handeln in Richtung des GBF voranzutreiben, auch da die erste globale Bestandsaufnahme der Fortschritte bereits für die nächste Konferenz (COP17) geplant ist und Mitgliedsstaaten dafür ihre nationalen Berichte bis Februar 2026 einreichen sollen.

3. Herausforderungen und Ausblick

"Multilateralismus ist der einzige Weg voran" mit dieser klaren Aussage der CBD Exekutiv Sekretärin Astrid Schomaker, soll verdeutlicht werden, dass multilaterale Lösungen auch in schwierigen geopolitischen Zeiten möglich und notwendig sind um den globalen Biodiversitätsschutz voranzutreiben.

Trotz der erzielten Kompromisse bleibt das Ziel, das Artensterben und den Biodiversitätsverlust bis 2030 zu stoppen, ambitioniert. Die Umsetzung hängt stark von ausreichender Finanzierung und internationaler Zusammenarbeit ab. Die Entscheidungstexte haben zum Teil einen hohen Abstraktionsgrad womit einige Fragen zur konkreten Umsetzung offenbleiben, die es in der Zeit bis zur COP17 in Yerevan, Armenien zu klären gilt.

Die Ziele des international beschlossenen Biodiversitätsrahmens (GBF) gilt es besonders auf nationaler Ebene umzusetzen. Das dafür vorgesehene Umsetzungsinstrument sind die nationalen Strategien und Aktionspläne für die biologische Vielfalt (NBSAPs). In Deutschland ist das zentrale Instrument die kürzlich aktualisierte Nationale Biodiversitätsstrategie 2030 (NBS). Angepasst an den Zeitpunkt der Evaluierung des GBF sieht die NBS auch eine Zwischenevaluierung und mögliche Nachjustierung bis 2027 vor.