
Einen gemeinsamen Nenner finden
Auf der kommenden Sitzung vom 24. – 28. März werden wieder hunderte Delegierte aus aller Welt erwartet. Neben den Kernthemen der pflanzen-, tier-, forst- und aquatischen genetischen Vielfalt sowie auch der Mokroorganismen und wirbellosen Tiere, werden Aktivitäten zu den Themen Zugang und Vorteilsausgleich zu genetischen Ressourcen, Auswirkungen des Klimawandels und die Ernährungssicherung diskutiert.
In Hinblick auf die agrarbezogenen Ziele des Kunming-Montreal Global Biodiversity Frameworks (GBF) geht es insbesondere auch um die Verknüpfung von Zielen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt mit nachhaltiger Landwirtschaft und widerstandsfähigen Nahrungsmittelsysteme. Unter dem Tagesordnungspunkt zur Biodiversität für Ernährung und Landwirtschaft (BFA) werden die Empfehlungen der neu eingerichteten Expertengruppe besprochen, die im Juli 2024 ihr erstes Treffen hatte. Inhaltlich steht die Umsetzung des „Framework for Action on Biodiversity for Food and Agriculture” im Fokus sowie die Einigung auf einen zweiten Weltzustandsbericht zum Thema BFA.
Status Quo nach 10 Jahren
Die Arbeitsweise der FAO-Kommission sieht vor, dass alle 10 Jahre ein aktualisierter Weltzustandsbericht zu den jeweiligen Sektoren der genetischen Ressourcen erstellt wird. Sie werden sowohl auf nationaler und regionaler, als auch auf internationaler Ebene als Leitfaden für die Einleitung von Maßnahmen zum Erhalt und zur nachhaltigen Nutzung der genetischen Vielfalt genutzt. Auf der 20. Sitzung werden im Rahmen von zwei Veranstaltungen jeweils der dritte Weltzustandsbericht für pflanzengenetische Ressourcen als auch der zweite Bericht für forstgenetische Ressourcen vorgestellt. Dies kann auch von Deutschland per Livestream mitverfolgt werden. Informationen dazu finden sich hier.
Über das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) unterstützt die BLE das BMEL in der internationalen Zusammenarbeit zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung genetischer Ressourcen. Das IBV setzt sich im Auftrag des BMEL für die Durchführung des Arbeitsprogramms der CGRFA in Deutschland ein.
Nähere Informationen zum Sitzungsgeschehen und besonderen Veranstaltungen finden sich unter www.genres.de, sowie weitere Informationen in englischer Sprache unter https://www.fao.org/cgrfa/cgrfa-20/en .
Hintergrund
Die Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (CGRFA) ist bei der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen angesiedelt mit Sitz in Rom. Sie ist das einzige ständige zwischenstaatliche Gremium, das sich mit der Erhaltung aller Arten von biologischer Vielfalt für Ernährung und Landwirtschaft befasst. Das umfasst neben Nutztieren, Nutzpflanzen, genutzten Baumarten, aquatischen Lebewesen, Mikroorganismen und Wirbellose auch die Vielfalt aller nicht domestizierten Arten, die die Produktion ermöglichen - zum Beispiel Bestäuber oder Bodenorganismen.
Alle zwei Jahre treffen sich die 179 Mitgliedsstaaten zur Plenumssitzung, um die weltweiten Aktivitäten zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Biodiversität und genetischer Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft abzustimmen. Die Wichtigsten Errungenschaften der Kommission sind globale Standards bei der Berichterstattung zu den oben genannten genetischen Ressourcen. Dies erlaubt einen weltweiten Überblick über den Zustand der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung genetischer Ressourcen in Landwirtschaft und Ernährung. Die Zustandsberichte der einzelnen Länder werden zusammengefasst, zu den so genannten Weltzustandsberichten, und bilden die Grundlage für globale Aktionspläne zur Verbesserung.