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Tag der Biologischen Vielfalt 2024

Am 22. Mai 2024 wird die Biodiversität gefeiert. Wie man an Erfolge anknüpfen und die Vielfaltsschätze aus Genbanken nutzbar machen kann, zeigt das EVA-Projekt.

IPK A.Baehring

Genbanken beherbergen zahlreiche Varianten von Kulturpflanzen. Doch um diese Schätze für die Züchtung und schließlich auf dem Acker nutzen zu können, benötigen wir ein besseres Verständnis ihrer Eigenschaften und Besonderheiten. Hier setzt das Projekt EVA an, das in den 1990er Jahren in Deutschland ins Leben gerufen wurde. Es hat ein nationales Evaluierungsprogramm für pflanzengenetische Ressourcen bei Getreide etabliert. Dabei arbeiten Forschungseinrichtungen, Züchtungsunternehmen und Genbanken zusammen, um Gersten- und Weizensorten aus unterschiedlichsten Quellen an verschiedenen Standorten nach einheitlichen Kriterien zu bewerten und so für die Züchtung besser nutzbar zu machen. Koordiniert wird das Projekt vom Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz des Julius Kühn-Instituts in Quedlinburg.

EVA goes Europe:

Ein neues Video zeigt, wie diese Idee Schule gemacht hat und auch in Europa umgesetzt wird: Seit 2019 wird mit Mitteln des BMEL nach deutschem Vorbild vom Europäischen Kooperationsprogramm für pflanzengenetische Ressourcen (ECPGR) das Europäische Evaluierungsnetzwerk-Netzwerk (EVA) aufgebaut und von diesem koordiniert. Bereits seit 1994 unterstützt die Bundesregierung die Arbeiten des ECPGR.

Sechs kulturspezifische EVA-Netzwerke zu den Fruchtarten Möhre, Salat, Mais, Paprika sowie Weizen und Gerste konnten bereits etabliert werden, ein weiteres Netzwerk zu Körnerleguminosen nimmt gerade seine Arbeit auf - ein großer Erfolg!

Verborgene Vielfalt für eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssicherung

Jede Pflanze und jede Pflanzensorte besitzt eine Vielzahl von Eigenschaften, die für die Züchtung von Interesse sein können. Um dieses Potenzial gezielt nutzen zu können, ist es entscheidend, sie genau zu charakterisieren und zu bewerten.

Am Beispiel des EVA-Netzwerkes ´Möhre´ zeigt sich, wie diese Arbeit funktioniert: 14 Partner aus acht europäischen Ländern, darunter acht Züchtungsunternehmen, sind in dem Netzwerk aktiv. Sie untersuchen europäische Möhrensorten auf ihre genetischen Eigenschaften, führen Anbauversuche durch und nehmen Bewertungen vor. Die gewonnenen Datensätze erleichtern es den Züchtern, geeignete Sorten für ihre Programme zu identifizieren. Diese Daten sind von unschätzbarem Wert, da sie als Grundlage für die Einführung von Eigenschaften wie Krankheitsresistenzen, Stresstoleranzen und eine verbesserte Nährstoffzusammensetzung dienen können.

Hintergrund: Die BLE hat sich von Anfang an sowohl als Projektträger als auch durch die Vernetzung relevanter Partner engagiert. Das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt der BLE ist seit 1994 als nationale Koordinationsstelle im Europäischen Kooperationsprogramm für pflanzengenetische Ressourcen aktiv und Wissenschaftler aus vielen deutschen Instituten beteiligen sich an ECPGR Arbeitsgruppen und Projekten 

JKI, Thomas Nothnagel