Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

IBV-Veranstaltungen Veranstaltungen

Neben unseren Fachveranstaltungen zu wechselnden Themen starten wir in diesem Jahr unsere Dialogreihe zu genetischen Ressourcen.

 

 

IBV Dialog Veranstaltung: „Langfristige Erhaltung einheimischer Nutztierrassen: Deutsche Genbank, Monitoring und Synergien mit der praktischen Tierzucht“ Zusammenfassung und Präsentation

Quelle: FooTToo via Getty Images

IBV-Dialogforum: Langfristige Erhaltung einheimischer Nutztierrassen im Fokus
 
Am 1./2. Oktober 2024 fand eine Fachkonferenz zum Thema „Langfristige Erhaltung einheimischer Nutztierrassen“ in der BLE in Bonn statt. Im Mittelpunkt standen Strategien zur Sicherung der genetischen Vielfalt einheimischer Nutztierrassen, die nicht nur kulturhistorisch, sondern auch für die zukünftige Landwirtschaft von großer Bedeutung sind.
 
Ein zentrales Thema der Konferenz war das Monitoring der Bestände der einheimischen Nutztierrassen. Fachleute aus den Bereichen Wissenschaft, praktischer Tierzucht und Verwaltung diskutierten über die neuesten Methoden zur Charakterisierung genetischer Ressourcen und betonten die Notwendigkeit eines regelmäßigen Austauschs zwischen Forschungseinrichtungen, öffentlicher Verwaltung und der Praxis.

Die Deutsche Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere übernimmt bei der Erhaltung tiergenetischer Ressourcen eine Schlüsselrolle, indem sie genetisches Material von gefährdeten Rassen sichert und so einen langfristigen Erhalt garantiert.
Die Bewahrung einer breiten genetischen Vielfalt gilt als Grundlage, um in der Tierzucht auf zukünftige Veränderungen – wie z.B. die Klimakrise – reagieren zu können.

Die etwa 100 Teilnehmenden waren sich einig, dass Zuchtverbände und Genbank zukünftig enger zusammenarbeiten wollen. Insbesondere ist auch die Einbindung der Züchterinnen und Züchter vor Ort entscheidend für den Erfolg der Erhaltungsmaßnahmen. Dafür ist es wichtig, die Züchterinnen und Züchter über die Arbeit der Genbank und ihre Aufgaben zu informieren, und aufzuzeigen, welchen Nutzen sie von der Genbank haben können. Das Konzept der Genbank sieht nämlich nicht nur eine langfristige Lagerung von genetischem Material vor, sondern es soll auch Material zurück in die Zuchtpopulationen fließen, um die Vielfalt innerhalb der Rassen zu sichern bzw. wieder zu erhöhen.
 
Wie geht es weiter?
•    Die Einsetzung tierartspezifischer Arbeitsgruppen zur koordinierten Materialsammlung wird geprüft.
•    Das Informationsangebot im Internet zur Genbank soll erweitert werden und wichtige Dokumente und Formulare wie die
      Materialabgabevereinbarung bereitgestellt werden.
•    Der vierteljährliche Newsletter zur Biologischen Vielfalt in Landwirtschaft und Ernährung wird eine neue Rubrik „Aus den Genbanken“
      bekommen, in der wir über aktuelle Entwicklungen rund um die Genbanken
      informieren. Aber auch spannende Projekte und andere Informationen rund um die Nutztierrassenvielfalt sind im Newsletter
      willkommen. Hier können Sie den Newsletter abonnieren: https://www.genres.de/das- ibv/newsletter
•    Ein „frequently asked questions“ Angebot wird auf der Informationsplattform GENRES.de eingeführt.
•    Bestehende Kanäle (Internetplattformen, BZL, Newsletter, Print, SocialMedia) sollen zukünftig stärker genutzt werden, um
     Wissenschaft, Praxis und Politik über die langfristige Erhaltung und die Arbeiten der
     Genbank zu informieren.
•    Prüfung zusätzlicher Informationskanäle, v.a. in Richtung der Zuchtverbände
•    Eine ideelle Wertschätzung der Züchterinnen und Züchter, die bereit sind, Material in die Genbank abzugeben, wird geprüft.


Die Veranstaltung wurde vom Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) der BLE und der Deutschen Genbank für landwirtschaftliche Nutztiere am Institut für Nutztiergenetik (ING) des Friedrich-Löffler-Institutes organisiert.
 
 
Hintergrund:
Einheimische Nutztierrassen wie das Rote Höhenvieh, das Deutsche Sattelschwein oder das Rhönschaf sind nicht nur Teil des kulturellen Erbes, sondern auch wichtige Träger genetischer Vielfalt. Angesichts der zunehmenden Konzentrierung der Landwirtschaft auf wenige hochleistende Genetiken stehen viele dieser Rassen vor dem Aussterben. Maßnahmen wie die Einrichtung der Deutschen Genbank für landwirtschaftliche Nutztiere spielen eine zentrale Rolle beim Schutz dieser wertvollen Ressourcen.

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.genres.de/fachportale/nutztiere

https://tgrdeu.genres.de/


Deutsche Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere zur langfristigen Erhaltung tiergenetischer Ressourcen
„Die Genbank als Teil des nationalen Erhaltungskonzepts“ Holger Göderz,
Informations- und Koordinationszentrum (IBV) der BLE
„Aufgabe und Organisation der Genbank“ Prof. Dr. Steffen Weigend, ING des FLI
„Hygienekonzept der Genbank“ Prof. Dr. Claudia Klein, ING des FLI
„Praktische Umsetzung der Einlagerung, Spermaaufbereitung, Auslagerung“ Dr. Heiko Henning, ING des FLI

Mögliche Interaktionen/Synergien zwischen Genbank und praktischer Tierzucht
„Nutzen der Genbank für die Tierzucht“ Dr. Christian Reimer., ING des FLI
„Zusammenarbeit zwischen Genbank und Herdbuchzucht – Erfolgsbeispiel Dt. Sattelschwein“ Dr. Andreas Vernunft,
Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN)

Monitoring und Charakterisierung
„Monitoring tiergenetischer Ressourcen in Deutschland – Aktueller Stand“ Lisa Balzar, IBV der BLE
„Monitoring mithilfe genomischer Tierauswahl–Diversität von Genbank- und- Feldpopulationen im Vergleich – am Beispiel Schaf“
Dr. Johannes Geibel, ING des FLI

Zusammenarbeit mit der Genbank und Umsetzung des Monitorings
aus Sicht der Tierzuchtverbände und weiterer Akteure

Kurzstatements der Verbände

Herausforderungen und Lösungsansätze für die zukünftige
Zusammenarbeit aller Akteure

  • Diskussion in tierart-/themenpezifischen Arbeitsgruppen
  • Präsentation der Workshopergebnisse und Abschlussdiskussion
    und Ausblick im Plenum