Mit dem Begriff Nützlinge werden in Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft vor allem solche Organismen bezeichnet, die Schädlinge dezimieren, aber auch andere wertvolle, ertragssteigernde oder stabilisierende Funktionen innehaben. Sie werden heute auch in intensiven Kulturen des Pflanzenbaus als kosteneffiziente und umweltschonende Lösung für eine nachhaltige Produktion eingesetzt.
Biologischer Pflanzenschutz ist dabei Teil eines integrierten Ansatzes, bei dem das Potenzial von Mikroorganismen und Insekten zur Reduzierung von chemischem Pflanzenschutz gezielt genutzt wird. Vor allem im Unterglasanbau ist der Einsatz von vielen Nützlingsarten zur Bekämpfung von Schädlingen anerkannter Standard. Im ökologischen Landbau kann nicht auf chemischen Pflanzenschutz zurückgegriffen werden, deshalb hat dort der gezielte Einsatz von Nützlingen lange Tradition.
Reichen die natürlich vorkommenden Nützlingspopulationen nicht, können Landwirte zur Behandlung der Kulturen zahlreiche Nützlingsarten einsetzen, die im großen Maßstab in Unternehmen vermehrt und für diesen Zweck angeboten werden.
Beispiele für gezielt im Pflanzenschutz eingesetzte Mikroorganismen und Invertebraten sind:
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Parasiten, die sich in ihrem Wirt entwickeln und ihn meist dadurch töten, wie Schlupfwespen
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Räuber, die sich von lebenden Tieren ernähren, wie Spinnen, Raubmilben oder Florfliegenlarven
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Pathogene oder Antagonisten erzeugen Krankheiten, die ihren Wirt meist töten, wie Bakterien, Pilze
oder Viren
Julius Kühn-Institut (JKI)
Das JKI erforscht und bewertet biologische Pflanzenschutzverfahren. In unregelmäßigen Abständen publiziert es den Statusbericht Biologischer Pflanzenschutz, eine umfassende Zusammenstellung zum Stand des biologischen Pflanzenschutzes in Deutschland.
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Das BfR wurde gegründet, um den gesundheitlichen Verbraucherschutz zu stärken. Es ist in seiner wissenschaftlichen Bewertung unabhängig. Hauptaufgabe des BfR ist es, mögliche gesundheitliche Risiken von Pflanzenschutzmitteln und anderen Stoffen zu bewerten und somit die Bundesministerien bei ihren politischen Entscheidungen wissenschaftlich zu beraten.