Mikroorganismen sind einzellige oder aus wenigen Zellen bestehende Lebewesen, die mit bloßem Auge oft nicht erkennbar sind. Ihre Bedeutung für Landwirtschaft und Ernährung wird dadurch leicht unterschätzt. Unter dem Begriff Mikroorganismen werden Pilze, Algen, Hefen, Bakterien, Amöben, Archaebakterien und Viren zusammengefasst. Sie umfassen eine sehr große Anzahl von verschiedenen Arten.
Was sind Invertebraten?
Als „Invertebraten“ bezeichnet man alle Tiere, die keine Wirbelsäule haben, sie werden deshalb auch Wirbellose genannt. Zu dieser niederen Organismengruppe gehören beispielsweise Regenwürmer, Nematoden, Spinnen und Insekten, die wertvolle Funktionen in den Agrarökosystemen erfüllen.
Mikroorganismen und Invertebraten werden oft auch als Teil der assoziierten Biodiversität im Agrarraum bezeichnet. Für Ernährung und Landwirtschaft können sie nützlich und schädlich sein, letzteres beispielsweise als Krankheitsüberträger. Die nützlichen Mikroorganismen und Invertebraten werden mitunter gezielt gezüchtet und eingesetzt.
Beispiele:
- Hefen für die Brotherstellung
- Bakterien für die Käsereifung
- Bakterien zur Schädlingsbekämpfung
- Hummeln zur Bestäubung
In gewissem Umfang werden Invertebraten auch gezüchtet, zum Beispiel:
- Die Honigbiene
- Schlupfwespen zur biologischen Schädlingsbekämpfung
- Raupen des Seidenspinners
- Heuschrecken und Grillen als proteinreiche Nahrung
Mikroorganismen und Invertebraten haben somit, wie die Pflanzensorten oder Nutztierrassen, eine essenzielle Rolle in agrarischen Produktionssystemen und der Lebensmittelverarbeitung. Sie sind Teil der biologischen Vielfalt für Landwirtschaft und Ernährung. Das BMEL prüft daher regelmäßig den Handlungsbedarf zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung dieser genetischen Ressourcen. Handlungsbedarf kann zum Beispiel im Bereich der Sicherung von wertvollen Sammlungen von Mikroorganismen in der Forschung oder der Schutz von Insekten, wie Bestäubern, im Agrarraum sein.